Goldeneye Tina Turner | Cover by Katharina Haase

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Wie gewohnt gibt es am Ende lustige Katzenouttakes mit 00-Odin. ????

Ich erinnere mich so gerne an meine Audition vor 20 Jahren bei den Schnöseln von Aida (keine Ahnung wie die heute drauf sind). Ich hatte extra "Goldeneye" und "Ich gehör nur mir" dafür gelernt - gefragt war natürlich nur der jeweils schwere Teil und war zusammen mit meinen Teatro-Kolleginnen ihren Musical-Träumen bis nach Hamburg nachgejagt ohne zu überlegen, ob das auch mein Traum gewesen wäre. Wir hatten uns mit Tanzsneakers bewaffnet und sogar Jazz-Dance Unterricht inhaliert.

Vor Ort wurden wir vermessen ("oh, so klein?"), durften an einer Gruppen-Tanz-Choreo teilnehmen und anschließend wieder heimfliegen. "Und Tschüss! Die nächsten bitte!"
Äh, und singen??? Die vorletzten Takte wären vor 20 Jahren trotzdem eine Adrenalin-Dusche geworden. Interessierte aber eh keinen. Wieder Lieder die ich umsonst gelernt hatte? Denn nie war eine Band bereit Goldeneye für mich ins Repertoire aufzunehmen. "Kommt eh nicht an, kann man nicht drauf tanzen ..."
Vor meiner Corona-Erkrankung im Frühling 2022 nahm ich Goldeneye schließlich selbst auf. Darauffolgende Stimmprobleme ließen mich monatelang zittern, ob ich diese Höhen je wieder erreiche, die Phrasierungen hauchen würde können? Mein Leben, meine neue Arbeit und meine Engsten schnürten mir die Kehle zu.
Ich schnaufte geduldig durch, nahm all meine Leidenschaft und beltete sie unermüdlich ins Mikro und arbeitete an meiner Einstellung zum Leben.
Meine Stimme ist heute besser denn jeh. Vielleicht dank der neuen Einstellung?

Später war ich übrigens Gast auf einer Kreuzfahrt. Ja, die Darsteller konnten auch bei Wellengang hoch 10 erstaunlich (!) gut tanzen, gesanglich haben sie mich nicht vom Hocker gehauen. Aber damals war ich auch noch ziemlich verletzt und neidisch. Da will und sieht man eh nur, was man sehen will. Mega gute Tänzer mit dünnen Stimmchen, eine sich null bewegende Matrone mit großer Stimme, die man wohl nach den fiesen Castings verlegenheitsbedingt aus dem Bekanntenkreis aufgetrieben hatte. Irgendjemand musste dann ja Goldeneye singen, ne!

Ich wusste damals nicht, dass ich eigene Lieder schreiben würde und sicher keinen Bock auf Musicals habe. Ich merkte durchaus, dass mich Unterhaltungsbands langweilten, aber wahrhaben wollte ich es nie - ich hatte mir nie die Arbeit gemacht, meine Träume zu ergründen. Ich hatte Sängerin werden wollen. Punkt. Detaillierter war meine Seele für diesen Traum nie geworden. Meine Rückenprobleme explodierten zu jener Zeit, denn ich wollte diese Wahrheiten vor mir selbst verbergen. Hinter dem Rücken sieht man sie nicht. Und das herauszufinden, gehörte zu meinem Seelenweg.

Heute weiß ich, wer ich bin. Es war viel frustrierende Arbeit nötig, aber sie hat sich gelohnt. Es hat mich zu einem sehr glücklichen Menschen gemacht, der sich selbst akzeptiert und versteht.

Deshalb singe ich Goldeneye jetzt für Euch. Von Herzen. Und freue mich, dass meine Stimme wieder voll da ist.
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Tina Turner
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